Samstag, 25. November 2006

Ein dickes Lob und ein schwaches Bild...

Hallo,

ich war heute privat in Düsseldorf und habe wieder die Bahn benutzt. Nachdem ich mich ja in diesem Blog das ein oder andere Mal über die Bahn aufgeregt habe, ist heute mal ein dickes Lob fällig!

Ich saß im RE5 in Richtung Emmerich, vor mir saßen einige Schweden, welche nach Arnheim wollten. Der Schaffner hat ihnen, nach intsiver Kursbuchrecherche, in recht gutem Englisch die Verbindungen erklärt, sämtliche Umsteigezeiten und Gleise genannt und dabei immer wieder nette Worte eingflochten. Mit einem freundlichen Gruß verabschiedte er sich dann und half sofort einer jungen Frau, welche in Oberhausen einen Anschlusszug bekommen musste...im Gespräch der Schweden ging es später um die "Gastfreundlichkeit der Deutschen" und "den tollen Service der Bundesbahn"...man sieht, so geht es also auch... an dieser Stelle ist also mal ein großes Kompliment an den "Herren in blau" fällig!

Auf der Rückfahrt gab es dann aber auch das krasse Gegenteil. Einen völlig überforderten Schaffner, welcher sich deftig im Ton vergriffen hat...

Im Niers-Express saß eine Gruppe junger Leute, welche durch ihr "anderes" Aussehen auffielen. Klassisches Punkeroutfit, incl. Nietenhalsband und "Nazis raus" Aufnähern... Leider kam ich zu spät dazu, so habe ich die Informationen nur von anderen Fahrgästen erhalten. Es soll wohl so gewesen sein, dass einer aus dieser Gruppe ein Ticket hatte, welches unter der Woche für Preisstufe "B" gilt, am Wochenende aber für Preisstufe "C". Zitat des Schaffners: "Sowas kenne ich nicht". Tolle Aussage. Ähnlich reagierte auch der Angesprochene, der in etwas ruppigem Ton sagte, dass das ja nun nicht sein Problem sei, wenn sich der Schaffner nicht auskennt. Nach einigem hin und her meinte der Schaffner dann wohl "Halt's Maul". Wie gesagt, ich habe es nur von den anderen Fahrgästen gehört, aber wenn es stimmt, dann ist das ein ziemlich schwaches Bild der Bahn...

In Krefeld-Oppum ist dann ein Bediensteter der DB-Security zugestiegen, welcher die Jugendlichen aus dem Zug werfen sollte. Heftige Reaktion, meinem Kenntnisstand nach, hatten sich die Jungs nichts zu Schulden kommen lassen, außer eben anders auszusehen...

Nun ja, in Krefeld führte es dann schließlich zu einem Polizeieinsatz. Endlich mal eine neue Durchsage des Lokführers "Auf Grund eines Polizeieinsatzes verzögert sich unsere Weiterfahrt um einige Minuten". Nicht schlecht, hatte ich auch noch nicht! Die Polizei brauchte etwa 15 Minuten bis zum Gleis, was dazu führte, dass wir an unserer eigentlichen Ankunftszeit in Kempen immer noch in Krefeld standen...



Als die drei Polizeibeamten dann auftauchten verließen die "Punks" dann auch widerstandslos den Zug und wir konnten weiterfahren.

Ein etwas besonneneres Verhalten des Schaffners hätte zum einen die Situation entspannt und vor allem die Verspätung verhindert. Ob da Vorurteile den Jugendlichen gegenüber ausschlaggebend waren, vermag ich nicht zu sagen, professionell war das Verhalten auf jeden Fall nicht. Es wäre mal interessant zu wissen, ob die Schaffner der Bahn irgendwelche Deeskalations-Trainings besuchen...

Mit knappen 20 Minuten Verspätung trafen wir dann in Kempen ein...übrigens wäre das auch das Ziel der Punkergruppe gewesen...

Gruß,
Euer S-8Fan Martin

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